1968

Strafanzeige gegen Innensenator Heinz Ruhnau, Hamburg

1968 hatte der Hamburger Innensenator Heinz Ruhnau eine Expertengruppe eingesetzt mit dem Ziel, Mittel und Wege zu finden, Demonstrationen der studentischen Protestbewegung zu verhindern bzw. rechtzeitig zu entschärfen. Führend in der Expertengruppe war der Psychologieprofessor Kurt Pawlik. Festnahmen sollten tatunabhängig erfolgen und sich am Täter orientieren. Als Ergebnis war Karl Heinz Roth am 1. Mai 1968 festgenommen worden.

Nach Freilassung Roths erstattete Kurt Groenewold Strafanzeige wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung gegen Ruhnau, Pawlik und andere. Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen gegen die Beschuldigten auf, stellte das Verfahren aber schließlich ein. Bemerkenswert ist, dass die Staatsanwaltschaft tatsächlich ermittelte und nicht, wie sonst so oft in der Praxis, bereits am Tag der Anzeige einstellte.