Die Hanse · Verlagsgeschichte

von Dr. Sabine Groenewold

An Bord! Es ist eng zwischen den Häusern.
Die Luft staut sich in grünen Gehügel.
Weißt Du noch, daß es einen Horizont gibt?
Hans Leip „Segelanweisung für eine Freundin“

Seinen Ursprung hat der Verlag Die Hanse im Ernst Kabel Verlag. 1977 von Joachim Jessen und Detlev Lerch gegründet, brachte man zunächst ausschließlich regionale Titel heraus, wie z. B. „Der große Brand und der Wiederaufbau von Hamburg“ von Julius Faulwasser, die Kriminalgeschichte „Schwarze Chronik einer Weltstadt“ von Helmut Ebeling und John Strangs „Hamburg 1831. Ein Besuch in der Hansestadt vor 150 Jahren“.

Der Verlag wuchs stetig, dementsprechend erweiterte man zu Beginn der 80er Jahre das Programm mit Autoren wie Kurt Grobecker und seinen „Denkwürdigkeiten aus der Geschichte Hamburgs“, mit Studien über die Seeschifffahrt wie die „Geschichte der deutschen Passagierschifffahrt“ von Arnold Kludas oder Heinz Burmesters „Weltumsegelung unter Preußens Flagge“, mit der unvergeßlichen „Kleinen Erna“ und der ebenso geliebten „Appelschnut“ von Otto Ernst, mit der Geschichte des Hotels Louis C. Jacob und dem Aufstieg und Fall der Familie Godeffroy im „Haus an der Elbchaussee“ von Gabriele Hoffmann.

Schiffsjungen, der „Lord von Barmbek“, Graf Luckners Seeadler, Störtebeker, Küstenschiffer, Schiffsfunkerinnen, Kapitänsfrauen, Ausreißer, Seemannsbräute und Seebären: alle kamen sie zu Wort. Darüber hinaus veröffentlichte Kabel die Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums Bremen, so z. B. Fritz W. Achilles „Seeschiffe im Binnenland“ und Lina Delfs „Schiffahrt auf der Geeste“.

1966 wurde der Verlag an die Bonnier Gruppe verkauft. Unter dem Label „Kabel“, später unter dem Namen „Die Hanse“ wurde der Verlag von Detlev Lerch im Hamburger Carlsen Verlag betreut.

1999 trennte sich Carlsen von dem Verlag und seitdem firmiert Die Hanse, gemeinsam mit der Europäischen Verlagsanstalt und dem Rotbuch Verlag unter der Dachmarke Sabine Groenewold Verlage.

Mit der Verlegerin Sabine Groenewold erhielt Die Hanse unter dem Programmleiter Dieter Schöneborn ihr heutiges Profil. Seit April 2002 leitet Dorothée Engel das Hanse-Programm. Die ehemalige Sachbuchlektorin bei Birkhäuser und Verlagsleiterin der Zeitschrift mare führt die erfolgreichen Hamburg-Titel und Regionalia fort, setzt aber auch neue Schwerpunkte, wie maritime Abenteuerliteratur und die Hanse-Krimis: Hanse-Krimis sind einzigartig: Kriminalromane im historischen Gewand der Hanse, jener fünfhundert Jahre zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert also, in denen europäische Kaufleute den Welthandel beherrschten und Piraten die Weltmeere. Repräsentative Bildbände, dokumentarische Romane, Autobiografisches und literarische Wiederentdeckungen aus der Hansestadt garantieren, dass nicht nur jeder neue, alte und Wahl-Hamburger das richtige Buch findet, sondern jeder Weltumsegler und jedes Meermädchen auch.

Die Hanse – ein junger Verlag, mit Tradition und einfach schönen Büchern.